Zur Geschichtlichkeit kultureller Identität(en)

Zur Geschichtlichkeit kultureller Identität(en)

Veranstalter
polylog. Forum für interkulturelle Philosophie; Forum Scientiarum, Universität Tübingen
Veranstaltungsort
Forum Scientiarum, Universität Tübingen, Doblerstr. 33, 72074 Tübingen
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.01.2014 - 11.01.2014
Deadline
15.12.2013
Von
Bertold Bernreuter

Kulturen sind weder in sich homogen noch verschließen sie sich gegenüber fremden Einflüssen. Tatsächlich ist der Austausch zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und ihren jeweiligen kulturellen Lebensformen kein exklusives Kennzeichen der gegenwärtigen Globalisierung, sondern hat die kulturelle Wirklichkeit seit jeher geprägt. Das gilt sowohl auf der intra- als auch auf der interkulturellen Ebene. Es ist darum unmöglich, Kulturen anhand einzelner Wesensmerkmale voneinander zu unterscheiden. Und doch lösen sich die Kulturen nicht einfach auf. Es gibt keine transkulturelle Gesellschaft, in der sich die verschiedenen kulturellen Lebensformen beliebig durchmischen würden.

Ein entscheidender Grund dafür ist die Geschichtlichkeit von Kulturen. Gerade Austausch und Wandel beschreiben die geschichtliche Realität von Kulturen. Geschichte lässt sich nicht einfach ignorieren; sie wirkt sich auf die kulturellen Lebensformen auch der verschiedensten Gruppen in einer Gesellschaft aus. Schließlich ist es die eigene Geschichte, wenn auch auch in unterschiedlichen Schattierungen und Auswirkungen. Man kann sich mit der Geschichte und den kulturellen Traditionen kritisch auseinandersetzen, ja man kann sich über sie hinwegsetzen, doch auch damit schreibt man eben diese Geschichte weiter. Fremde Lebensformen lassen sich im konkreten Fall übernehmen und aneignen; die geschichtliche Dimension dieser Lebensformen aber lässt sich sehr viel schwieriger adoptieren. Sie mag sich beschreiben und vielleicht sogar verstehen lassen, zur eigenen Geschichte lässt sie sich nicht so ohne Weiteres machen.

Hier begegnet uns ein Moment der Alterität, das sich jeder Form der Aneignung ebenso widersetzt wie einer möglichen Auflösung kultureller Differenzen in einer globalen Gesellschaft. Aus diesen Überlegungen ergibt sich eine Vielzahl von Fragestellungen, die auf während des Kolloquiums behandelt werden sollen und zu denen wir Beiträge einladen:

- Identitätskonzeptionen
- Kulturbegriff
- Geschichtsbegriff
- Geschichtlichkeit von Identitäten
- Geschichtlichkeit von Kulturen
- Theorie der Transkulturalität
- Theorie der Interkulturalität
- Identitätsbrüche
- Postkoloniale Identitäten
- Identität und Alterität

Einsendung von Beiträgen:
Interessierte aus Philosophie und benachbarten Fachgebieten sind dazu eingeladen, einen Themenvorschlag einzusenden. Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 3000 Zeichen Länge) zusammen mit einer kurzen biographischen Information bis spätestens 15. Dezember 2013 an:
colloquium2014@polylog.org

Sprachen:
Deutsch und Englisch (es erfolgt keine Übersetzung)

Referate:
30 Minuten (plus 30 Minuten Diskussion)

Veranstaltungsort:
Forum Scientiarum, Universität Tübingen
Website: http://www.forum-scientiarum.uni-tuebingen.de

Termine:
15. Dezember 2013: Anmeldeschluss für Beiträge
20. Dezember 2013: Benachrichtigung über die Annahme des Beitrages
10.–11. Januar 2014: Kolloquium in Tübingen

Organisatoren:
Niels Weidtmann (Tübingen) und Bertold Bernreuter (Mexiko-Stadt)

Programm

Kontakt

Niels Weidtmann

Forum Scientiarum, Universität Tübingen
Doblerstr. 33, D-72074 Tübingen
+49 (0)7071 40716-0
+49 (0)7071 40716-20
colloquium2014@polylog.org

http://ev.polylog.org/colloquium-de.htm